Die Eisenbahnstrecke Holzminden - Scherfede

 

Im Jahr 2004 konnten sich die Leser des Eisenbahn-Forums www.drehscheibe-online.de über eine sehr gelungene Berichtsreihe zu oben genannter Strecke erfreuen. Aber man kennt das, diese Werke verlieren sich dann irgendwann im Forum. Deshalb möchte ich die Zusammenfassung (vorerst unbearbeitet) hier zur Verfügung stellen. Ich danke allen Beteiligten für die Erlaubnis. Doch der größte Dank gilt Philosoph für diese herausragende Arbeit. Ebenfalls danke ich Herrn Hans-Josef Menke vom Museumsbahnhof in Borgholz für die Unterstützung, viele Informationen und Bilder stammen aus seiner Sammlung oder wurden mit seiner Hilfe zusammengetragen. Aus rechtlichen Gründen weise ich darauf hin, dass das Copyright bei den jeweiligen Autoren liegt und ohne weitere Genehmigung nicht wieder verwendet werden darf.

So, nun geht es aber los, wie angedroht vorerst unbearbeitet.


Die Serie Holzminden - Scherfede möchte ich zunächst mit einem Beitrag über das BW Holzminden beginnen, bevor wir uns mit der Reise über diese ehemalige Hauptbahn beschäftigen.

Das BW Holzminden verfügt über eine äußerst faszinierende Entstehungsgeschichte, wie wohl selten ein anderes BW. Geographisch bedingt wurde Holzminden Grenzbahnhof zwischen dem hessischen, preußischen und braunschweigschem Gebiet. Da in der damaligen Kleinstaaterei natürlich auch jedes Land auf dem Bahnhof vertreten sein musste, gab es logischerweise auch drei Bahnhofsvorsteher. Nachdem um 1877 zusammen mit dem Bau der Strecke nach Scherfede die Errichtung von Lokschuppen notwendig wurde, war die logische Folge, dass selbstverständlich auch drei Lokschuppen errichtet wurden, da die Eisenbahnverwaltung eines jeden Lands einen eigenen haben musste. So kam es, dass das BW Holzminden bis zum zweiten Weltkrieg das größte BW mit rund 500 Mitarbeitern, drei Lokschuppen zwei Drehscheiben und umfangreichen Behandlungsanlagen darstellte. Selbst für die damalige Situation als günstiger Standort als West-Ost-Rollbahn im Güterverkehr war das BW wohl nie vollständig ausgelastet.

Der Gleisplan von 1964 zeigt durchaus noch die alte Pracht des BW Holzminden. An dieser Stelle einen ganz herzlichen Dank an Gerd Schütz für das Scannen und Überlassen dieses und weiterer Gleispläne. Bitte habt Verständnis dafür, dass ich die Datei nicht verkleinert habe. Aber nur in dieser Größe lässt sich auch tatsächlich etwas erkennen.




Nach dem Krieg sah sich die Bundesbahn im Raum Holzminden / Ottbergen beim Wiederaufbau einer völlig neuen Situation ausgesetzt. Durch die
Zonengrenze verlor Holzminden seine Bedeutung als Rollbahn und der verbliebene PV rechtfertigte keinesfalls ein so großes BW. Hinzu kam, dass im 17 Km entfernten Ottbergen ein weiteres BW zur Verfügung stand, welches nach der veränderten Lage strategisch günstiger lag. So verfügte die DB bereits 1949/50 die Verlegung der Zugbildungen von Holzminden nach Ottbergen. Endgültig in Frage gestellt wurde die Existenz des BW mit der Abgabe der letzten Dampfloks im Jahre 1955 an das BW Ottbergen. Kurioserweise überlebte das BW Holzminden das in Ottbergen jedoch sogar noch, auch wenn zuletzt nur noch einige Rangierloks und Schienenbusse dort stationiert waren. Das BW Holzminden wurde zum 1.5 77 geschlossen worden und in eine BW-Aussenstelle des Bw Altenbeken umgewandelt. Die endgültige Aufgabe des BW Holzminden erfolgte erst im Jahre ??????.

Als Joachim Biemann am 05.03.1976 auf seiner Reise nach Ottbergen in
Holzminden Station machte, war im BW bereits nur noch wenig los. Trotzdem möchten wir euch folgende Fotos nicht vorenthalten:



Bw Holzminden, 05.03.1976 (Lokschuppen am Reiterstellwerk)



Bw Holzminden, 05.03.1976 (Lokschuppen am Bahnhof)

Hierzu habe ich noch eine aktuelle Gegenüberstellung. Leider war ich bei
meiner Reise entlang der Strecke aufgrund der vielen Fotohalte etwas spät in Holzminden, so dass nicht wie geplant noch ein Ausflug in das BW sondern nur noch ein Schnellschuß vom Bahnsteig möglich war, sofern ich nicht meinen Zug verpassen wollte.



Heute sind leider alle Gleise und die Drehscheibe entfernt.



Klv 12-4655, Bw Holzminden, 05.03.1976



236 215-0, Bw Holzminden, 05.03.1976


Abschließend noch einige Fotos aus der ersten Hälfte der 80`er, als zumindest noch etliche Schienenbusse im BW stationiert waren. Bedanken möchte ich mich für diese Fotos bei jemanden der ungenannt bleiben möchte, dem wir aber noch viele weitere historische Fotos auf unserer Reise nach Scherfede zu verdanken haben.















In Kürze folgte dann der erste Teil der Streckenreise nach Scherfede, der sich zunächst mit dem Personenbahnhof Holzminden beschäftigt.

Nachdem wir uns im ersten Teil der Serie ausgiebig mit dem BW Holzminden
befasst haben, wollen wir uns auf unserer Reise nach Scherfede nun mit dem Personenbahnhof Holzminden beschäftigen.

Zunächst aber eine zur groben Einordnung eine Übersichtskarte der Strecke.



Grund für den Bau der Strecke war das Ziel der BME, eine gewinnträchtige
Strecke vom Ruhrgebiet nach Berlin zu erhalten und die Abwanderung des
Verkehrs auf die im Bau befindliche Lehrter-Strecke zu verhindern. In die
Lage versetzt wurde sie dazu durch den Kauf der klammen herzöglich
braunschweigschen Eisenbahn. Nach der Zusammenlegung der beiden
Gesellschaften bedurfte es für eine Verbindung vom Ruhrgebiet nach Berlin
nur noch eines Lückenschlusses zwischen Holzminden und Scherfede. Der Bau der Strecke entlang der Weser bis Beverungen und von dort nach Scherfede wurde im Jahr 1873 begonnen und nach 4 Jahren fertiggestellt. Obwohl die Abnahme der Strecke bereits am 26.09.1876 erfolgte, wurde der GV und PV erst am 15.10.1876 eröffnet. Fortsetzung folgt ....

Der Bahnhof Holzminden war als Grenzbahnhof wie bereits im ersten Teil
erwähnt von erheblicher Bedeutung. Zu besseren Einordnung hier nochmals der Gleisplan von Gerd Schütz aus dem Jahr 1964.



Der Bahnhof hatte bis Mai 1966 (erster Umbau der bis auf Kleinigkeiten bis
2001 Bestand hatte) 4 Stellwerke (sind auch auf dem Gleisplan). Früher, bis
ca. 1946 sogar 5 Stellwerke. Wann genau das Reiterstellwerk errichtet wurde, entzieht sich meiner Kenntnis, nachgewiesen ist die Existenz seit mindestens 1927. Vielleicht kann ja noch jemand das genaue Datum ergänzen?

Güterverkehr: Highligth sind die Getreidezüge, die als GAG bei Bedarf
abgefahren werden. Früher gab es 3 abgehende Güterzüge. Einer nach Göttingen Rbf über Wehrden, die anderen nach Seelze, davon der eine über Kreiensen der andere über Altenbeken. Heute kommt nur noch die Ilmebahn. Den Getreide Gag gibt es aber trotzdem noch nach Bedarf.



220 072-3 vor dem Starzug der Strecke E 2640 (Braunschweig-Aachen), Bf
Holzminden, 05.03.1976 (Foto Joachim Biemann). Dieser Eilzug ist der kümmerliche Rest des einstigen D29/30 Aachen - Berlin und verkehrte bis zum letzten Tag des PV auf der Strecke.



Im Jahre 2004 ist von der alten Herrlichkeit nicht mehr viel erhalten, aber
dass wohl im preußischen Stil (???) errichtete EG zeugt noch vom alten Glanz des Bahnhofs.



Ein Bauzug durchfährt 1984/85 den Bahnhof Holzminden.



Eine absolute Rarität dürfte dieses ca. 1985 entstandene Foto von Gerd Schütz eines VT08 unter dem Reiterstellwerk in Holzminden sein, zu dem es folgende Geschichte zu erzählen gibt.........

Wunsch: Den Vt08 unter dem Reiterstellwerk "Hwf" zu fotografieren.

Einzige Möglichkeit: Der abendliche Vt08 der in Holzminden endete und im Bw übernachtete. Dabei musste alles passen. Der Fdl, der Weichenwärter und der Tfz sowie das Wetter mussten mitspielen damit das überhaupt möglich wird. Das Wetter war das einzige was nicht richtig mitspielte, aber darauf mussten wir verzichten. Denn wann sind alle anderen Beteiligten mal so zusammmen das das "Schauspiel" auch durchgeführt werden kann.

Der Aufwand lag halt darin das der Zug von Gl. 2 bis über den Bahnübergang bei "Ho" vorziehen musste um überhaupt nach Gl. 4 zu kommen. Und natürlich für alle Beteiligten mehr Arbeit und das Risiko vom Bahnhofsvorsteher einen auf den "Sack" zu kriegen. Es ist ja nicht ganz unauiffällig wenn der Vt08 den Bü blockiert. Aber es ist alles gut gegangen. Leider haben die Bilder nicht die Qualität erreicht, das Wetter eben, aber im angesicht dieser Einmaligkeit doch ansehbar.



Aus der anderen Richtung betrachtet verläßt eine 44`er den Bahnhof Holzminden ca. 1976.



Ausfahrt Holzminden 2004 aus Gleis 2 in Richtung Scherfede mit Reiterstellwerk im Hintergrund.



Ausfahrt Holzminden 2004 aus Gleis 3 in Richtung Scherfede mit Reiterstellwerk im Hintergrund.



Gleisvorfeld des Bahnhofs Holzminden im Jahr 1984/85 aus dem Stellwerk HO fotografiert.



Blick vom Bahnhof in Richtung Stellwerk Ho im Jahr 2004.



Hebelbank Stellwerk Ho 1984/85.



Die Holzmindener Bahnhfsköf 3 vor dem zu diesem Zeitpunkt wohl nicht mehr genutzten Lokschuppen 2 im Winter 84/85.



Ein VT08 am Hausbahnsteig in Holzminden 1984/1985.



Güterabfertigung Holzminden 2004



Einfahrt nach Holzminden aus Scherfede kommend, im Hintergrund das Reiterstellwerk. Links das Gleis aus Ottbergen, rechts das Gleis aus Scherfede bereits ohne Einfahrtsignal.



Gleiche Stelle nochmals im Detail mit Bahnhofsschild und dem zur Scherfeder Strecke gehörenden Kilometerstein.

Ich hoffe die beiden Teile über Holzminden haben euch gefallen. Im nächsten Teil beschäftigen wir uns mit dem Streckenteil bis Boffzen.

Nach einer kleinen Pause nun der dritte Teil der Serie. Zunächst wie gewohnt die Übersichtskarte:



Wir verlassen also den Bahnhof Holzminden und erreichen nach 4 Kilometern den Haltepunkt Lüchtringen-Steinkrug, welcher sich nur ca. 100 Meter entfernt vom Bahnhof Lüchtringen der Strecke nach Ottbergen befand. Leider liegen mir hier keine historischen Bilder vor.



Während die meisten Bahnhöfe und Haltepunkte auch heute noch sehr gut zugänglich sind, hat die Natur sich hier bereits fast alles zurückgeholt. An diesem Bahnsteig liegt noch das Gleis.



Das Lüchtringen-Steinkrug kein von der DB nach dem Krieg eingerichteter HP sondern bereits frühzeitig eingerichtet worden sein muß, erkennt man daran, dass der HP für zweigleisigen Betrieb ausgestattet war. Hier der zweite Bahnsteig. Die Bahnsteigkante läßt sich noch gut ausmachen. Das zweite Gleisbett wurde aufgeschüttet. Ob der Haltepunkt bereits zur Eröffnung eingerichtet wurde, entzieht sich leider meiner Kenntnis.



Bahnübergang am HP Lüchtringen-Steinkrug. Links 100 m bergab liegt der Bahnhof Lüchtringen.



Ausfahrt von Lüchtringen-Steinkrug in Richtung Holzminden.

Nach weiteren 4 Kilometern wird der Bahnhof Fürstenberg erreicht, der weit außerhalb der Stadt Fürstenberg und streng genommen in Boffzen lag. Auch zu diesem Bahnhof hat uns Gerd Schütz einen Gleisplan aus dem Jahr 1964 zur Verfügung gestellt.



Man beachte insbesondere den Eintrag am Streckenende "nach Abzw. Steinberg" statt z.B. Wehrden, Beverungen oder Scherfede. Das am Bahnhof abzweigende Gleis führt zum Gleisanschluß der Porzellanfabrik Georgshütte in Boffzen.



Zum Bahnhof Fürstenberg weiß ein Zeitzeuge sehr lebhaft zu berichten:

Neben dem Bahnhofsgebäude mit Fahrdienstleiterraum
war noch ein Stellwerk Richtung Boffzen vorhanden.
In den frühen fünfziger Jahren wurden mit diesen Zügen oft
kranke Kinder bis Fürstenberg gebracht, die dann mit Autos
in die schon damals bekannte Weserberglandklink gebracht wurden.

Im Bahnhof Fürstenberg war auch eine Bahnhofgaststätte,
die von einer Frau Maria Helf geführt wurde.

Korrekturmeldung: ´Im Bahnhof wohnte neben dem Wartesaal in einer Wohnung Maria Helf. Im Obergeschoß wohnte Familie Eisenhut. Es gab nie eine "Porzellanfabrik Boffzen"! Der Bahnhof Fürstenberg war ja in Boffzen und hieß nur aus historischen Gründen falsch. In Boffzen gab es südlich des Bahnhofs nur eine GLASHÜTTE mit Gleisanschluß.´

Die Bahnmeisterei war bis 1959 dort in Richtung Holzminden rechts hinter dem Bahnhof. Ein Schuppen beherbergte zwei Drasinen, eine geschlossen,
die andere Drassine war sehr alt und offen. Es lagen zwei Gleise im Bohlenbett, damit im Hauptgleis mittels Drehstempel leicht gedreht werden konnte.

Ca. 1957 entgleiste gegenüber dem Bahnhof eine Dampflok, die dem
Hang zur damaligen Försterei hinunterzustürzen drohte. Die Bergung
war sehr aufwendig.

Der Stückgutverkehr war sehr groß. Zur Porzellanfabrik
kamen die Haus-zu-Haus-Behälter zum Einsatz.
Die Rohstoffe der Porzellanfabrik kamen aus der damaligen CSSR.

Es fuhren sehr viele Schienenbusse mit dem bekannten Beiwagen, während
nachts ein starker Erzzugverkehr zu verzeichnen war.

Die Güterwagen hatten oft ein oben liegendes Bremshaus, in dem auch mal
damals gespielt wurde.



Heute sieht es in Fürstenberg sehr traurig aus. Die Brücke in Richtung Holzminden wurde als eine der ersten der Strecke bereits abgerissen.



Hier aus einer anderen Perspektive mit dem E Köln - Braunschweig.



Der ehemalige Bahnsteigbereich sieht heute furchtbar aus. Lediglich der Hausbahnsteig ist in Teilen noch vorhanden. Die Stadt Boffzen hat die Trasse von hier bis kurz vor die Weserbrücke erworben und die Gleise bereits entfernen lassen. Weiß jemand, was die Stadt damit vor hat?



Der Bahnhof Fürstenberg war bis um 1980 herum sogar Eilzughalt für den verbliebenenen Rest des ehemaligen D 29/30 (Berlin - Aachen) zwischen Köln und Braunschweig. Kurz vor der entgültigen Stillegung der Strecke wurde der Halt von Fürstenberg nach Boffzen verlegt, dazu aber mehr im nächsten Teil. Das Bahnhofsgebäude nebst Nebengebäuden mußte leider wie so oft nach einer Brandstiftung abgerissen werden.



Von dieser Pracht ist heute allerdings nichts mehr zu sehen. Rechts befand sich einst das EG, die Stückgutgleise und der Abzweig zur Porzellanfabrik.



Zwischen dem Bahnhof Fürstenberg und der Porzellanfabrik ist hier die Holmindener Köf mit einigen Stückgutwagen unterwegs. Da die Fabrik um einiges oberhalb des Bahnhofs lag, wurden die Wagen auf dem Hinweg geschoben.





Zum Abschluß noch zwei tolle Bilder vom Gleisanschluß Porzellanfabrik Georgshütte in Boffzen mit Szenen, wie ich sie leider nie erleben durfte. Leider ging die Porzellanfabrik um 1980 in Konkurs, so dass auch der Gleisanschluß wegfiel.

In der Hoffnung, dass meine nostalgischen Schwärmereien einigermaßen erträglich waren, wünsche ich euch ein schönes WE und verbleibe bis zum nächsten Teil .....

Im Teil 4 der Serie wollen wir uns heute ausschließlich mit dem Haltepunkt



beschäftigen.

Zuvor jedoch ein Nachtrag zum Bahnhof Fürstenberg von Carsten Hölscher:

ich meine, das war eine Glashütte und ich bin mir recht sicher, daß die bis Ende der 80er/Anfang der 90er noch gelegentlich bedient wurde.

=> laut Gleisplan läßt sich bei Vergrößerung Gleisanschluß Becker entziffern. Tatsächlich handelte es sich wohl um eine Glashütte, die ca. 1980 in Konkurs ging.

Ich hatte es schonmal irgendwann gefragt: Ich bin sehr sicher, als kleines Kind mal im Bf Fürstenberg die Verladung eines Wagens auf einen Culemeyer-Straßenroller beobachtet zu haben, kann da jemand was zu sagen?

=> Das würde mich auch interessieren!

Sonst wäre noch erwähnenswert, daß die Strecke bis ca. 1960 zwischen Holzminden und Wehrden noch zweigleisig in Betrieb war (das nur als Anmerkung zu Lüchtringen-Steinkrug).

=> das erklärt auch, warum ab 1950 nur zwischen Wehrden und Scherfede neue HP auf dem Planum des zweiten Gleises angelegt wurden.

Bei der Benennung des Bf Fürstenberg gab es wohl seinerzeit einen Streit zwischen Boffzen und Fürstenberg und das bekanntere Fürstenberg mit seiner berühmten Porzellanmanufaktur konnte sich durchsetzen, obwohl es viel weiter weg liegt.

=> Dito

Zunächst eine neue Übersichtskarte mit allen Haltepunkten der Strecke:



Der Haltepunkt Boffzen wurde erst nachträglich auf Drängen der Stadt Boffzen inmitten des Ortskern's eingerichtet und war stets Haltepunkt. Dies war ein damaliger Kompromiss zum weit außen liegenden Bahnhof Fürstenberg/Weser. Am Haltepunkt gab es einen Schrankenposten, mit angegliederten Wohnhaus. Ein weiterer Schrankenposten mit Wohnhaus gabe es am Ortsausgang von Boffzen Richtung Fürstenberger Weserbrücke.

Zunächst ein Zeitungsausschnitt aus der Holzmindener Zeitung mit dem Bahnübergang und Haltepunkt Boffzen, als es hier noch zweigleisigen Betrieb gab. Leider ist mir nicht bekannt, wann genau der HP eingerichtet wurde. Vielleicht läßt sich das hier ja noch klären.



In den 60 und 70´ern war Boffzen dann ausschließlich HP für Schienenbusse und Akku-Triebwagen von denen einer hier gerade den HP über den 1980 recht komfortabel eingerichteten Bahnübergang anfährt oder verläßt. Ein wenig irritiert mich die offenen Schranke hinter dem Triebwagen!!! Oder ist das keine Schranke???



Heute ist der Bahnübergang die einzige Stelle in Boffzen, an der (noch) Gleise liegen.



Aufgrund seiner Nähe zur Stadt war der HP Boffzen schon immer im PV wesentlich stärker frequentiert als der Bahnhof Fürstenberg.



Heute fehlen in Boffzen neben den Gleisen auch bereits die Bahnsteige. Links ist noch gut das Planum des zweiten Gleises und des zweiten Bahnsteigs zu erkennen.



Irgendwann kam der DB dann die Erleuchtung, den Halt des Starzugs Köln - Braunschweig (E 2942/2943) mit 216 von Fürstenberg nach Boffzen zu verlegen. Auch wenn mir das genaue Datum der Verlegung nicht bekannt ist, so muß dies in den letzten 5 Jahren vor der Stillegung geschehen sein. Ob sich die Investition in die dafür notwendige Bahnsteigverlängerung im Boffzen jemals rentiert hat, wage ich zu bezweifeln.

Hier einige Bilder aus der Bauzeit:







Heute dagegen sieht es so aus:




Nach der Fertigstellung der Bahnsteigverlängerung war der Eilzughalt in Boffzen für einige wenige Jahre die Attraktion, die auch reichlich genutzt wurde, wie die nachstehenden Bilder beweisen.







Im Gegensatz zur Stadt Bielefeld gibt es den ultimativen Beweis für den Eilzughalt am HP Boffzen. Fahrplanauszug 1983/1984. Wurden die Dinger damals noch mit Schreibmaschine geschrieben?




Im nächsten Teil der Serie beschäftigen wir uns dann ausführlich mit der Fürstenberger Weserbrücke.

Im 5. Teil der Serie wollen wir uns überwiegend mit der Weserbrücke Fürstenberg zwischen Boffzen und Wehrden beschäftigen.

Zunächst aber wie gewohnt die Übersichtskarte:



Wir verlassen also den HP Boffzen in Richtung Wehrden und passieren zunächst den bereits im letzten Beitrag angesprochenen Bahnübergang mit Wohnhaus außerhalb von Boffzen.



Ab hier bis zum Bahnhof Fürstenberg sind im Jahre 2004 die Gleise bereits abgebaut.



Ca. 1980 begegnet uns an dieser Stelle noch der Eilzug von Aachen nach Braunschweig.



Der gleiche Blick 2004 zeigt uns, dass hier wohl nie wieder Züge fahren werden. Hinter dem Waldeinschnitt liegt die Weserbrücke Fürstenberg.



Ebenfalls ca. 1980 begegnet uns zwischen Bahnübergang und Weserbrück der Eilzug von Aachen nach Braunschweig.



Wie fast überall, wurde die Weserbrücke kurz vor Kriegsende von zurückziehenden deutschen Truppen gesprengt. Nach Kriegsende war an einen durchgehenden Verkehr zunächst nicht zu denken, so dass zunächst ein Pendelverkehr zwischen Holzminden und Fürstenberg sowie zwischen Scherfede und Dahlhausen eingerichtet wurde. Zwischen Dahlhausen und Wehrden waren weitere Brücken unbenutzbar gemacht worden.

Als erste der drei Weserbrücken wurde die Fürstenberger Brücke umittelbar nach Kriegsende von englischen Pionieren zweigleisig wiederaufgebaut. Der Verkehr konnte bereits am 01.09.1946 wiederaufgenommen werden, was zum Bau der berühmten Engländerkurve führte, um auch den Verkehr zwischen Ottbergen und Holzminden über diese Brücke zu führen. Dazu jedoch später mehr.

Dem leitenden Ingenieur wurde nach seinem Tod ein Gedenkstein gesetzt, der auch heute noch an der Strecke zu finden sein soll.



Auch 4 Bilder vom Wiederaufbau der Brücke aus dem Jahr 1945 möchte ich euch nicht vorenthalten.









Auch heute noch sind an der Weserbrücke die Kriegsschäden deutlich zu erkennen.



Weserbrücke ca. 1980 mit Eilzug Aachen - Braunschweig.



Heute ist die Brücke nur noch eingleisig. Wann genau der Rückbau der Brücke erfolgt ist, entzieht sich meiner Kenntnis. Möglicherweise beim Rückbau des zweiten Gleises 1960 oder 1990 im Zuge der Renovierung der Brücke. Die Sanierung der Weserbrücke Fürstenberg erfolgte trotz Stillegung im Auftrag der britischen Rheinarmee, und wurde als Eigentümer der Brück auch von ihr kostenmäßig geführt . Die Strecke hatte im kalten Krieg auch nach der Stillegung noch NATO - Interesse, und zwar bis Helmstedt als strategische Strecke im Plan.



Weserbrücke ca. 1980 mit Eilzug Aachen - Braunschweig.

[img]

Auf diesem Foto ist deutlich erkennbar, dass das Mittelstück der Brücke nur noch eingleisig ausgelegt ist.



Weserbrücke ca. 1980 mit Eilzug Aachen - Braunschweig.



Zum Abschluß noch ein Foto von Rolf Köstner von 216 092 am 25.05.1984 mit E 2943 auf der Weserbrücke bei Lüchtringen unterhalb der Fürstenberger Porzellanmanufaktur, welche auf dem Hügel zu erkennen ist. Das Foto entstand von der Nethe-Mündung aus.



Zu guter Letzt möchte ich noch drei Hinweise los werden:

1) Ich möchte mich nochmals bei allen bedanken, die mir Bilder oder sonstige Unterlagen haben zukommen lassen. Insbesondere aber zur Weserbrücke und zu Wehrden habe ich mittlerweile soviele Fotos, dass ich die unmöglich alle zeigen kann. Ich bitte dafür um Verständnis.

2) Insbesondere von den Bahnhöfen Dahlhausen und Eissen aber auch von den Haltepunkten fehlen mir noch Aufnahmen. Es wäre fantastisch, wenn hier jemand noch etwas auftreiben könnte.


3) Berufs- und urlaubsbedingt müsst ihr leider mindestens drei Wochen auf den nächsten Beitrag (2 x Wehrden) warten.


Euch eine schöne Woche!

Nach der Osterpause wollen wir uns nun endlich mit dem Bahnhof Wehrden beschäftigen. Das Material hierfür ist so umfangreich, dass allein der Bahnhof Wehrden 3 Teile benötigen wird. Ich bitte dabei auch alle diejenigen um Verständnis, die mir Bilder geschickt haben, die ich nun nicht veröffentlicht habe. Zunächst wollen wir uns in diesem Teil mit der Drehscheibe in Wehrden sowie der sogenannten "Engländer-Kurve" Beschäftigen.

Zunächst zur Orientierung und besseren Verständnis der Betriebssituation eine Übersichtskarte. Leider ist die Engländer-Kurve hier nicht verzeichnet.



Beginnen wollen wir mit der etwas kuriosen Geschichte der Drehscheibe im Bahnhof Wehrden. Teile der folgenden Informationen sind nur mündlich aus einem Interview mit einem ehemaligen FdL aus Wehrden überliefert.

Demnach erhielt Wehrden die Drehscheibe, weil eine 26m-Drehscheibe in Ottbergen ohne totalen Umbau des Lokschuppens und Verschwenkung der Streckengleise nicht unterzubringen war. (Ottbergen behielt bis zum Ende eine 20,5m-Drehscheibe, auf der Schnellzugloks mit 34er-Tender nicht gedreht werden konnten.) In Wehrden soll die Drehscheibe westlich des Empfangsgebäudes zwischen den beiden Strecken eingebaut worden sein und zwar in den dreißiger oder frühen vierziger Jahren, als noch niemand an Bombenangriffe und Brückenzerstörungen dachte. Sie soll bis um 1950 in Betrieb gewesen sein. Nach dem Bau der Umgehungskurve Wehrden hat sie wohl aber so gut wie keine Funktion mehr gehabt, allerdings hat die Strecke Holzminden - Scherfede nach dem 2. Weltkrieg auch zur Entlastung der Nord-Süd-Strecke gedient. Insbesondere VW-Züge sind demnach bis Wehrden mit Braunschweiger 50ern gefahren. Dort übernahmen Ottberger 44er Tender voraus die Züge bis Scherfede, machten dort Kopf und fuhren von dort weiter nach Kassel. Auch die 50er von diesen Leistungen sollen noch in Wehrden für die Rückfahrt gedreht worden sein.

In einem Bahnhofsplan von 1955 ist sie nicht mehr eingezeichnet, war also nicht mehr betriebsfähig oder schon ausgebaut. Auf dem nachfolgenden Foto kann man zumindest die Drehscheibe noch erahnen. Heute sucht man vergeblich irgendwelche Hinweise.




Da die Corveyer Weserbrücke von versprengten Deutschen ganz kurz vor
Kriegsende doch noch gesprengt wurde, mußte in Wehrden immer Kopf gemacht werden. Daher wurde zunächst wie beschrieben die 26 m - Drehscheibe genutzt.

Durch den zunehmenden Erzverkehr aus dem Harzvorland und der Grube Echte mit Anschluß der Kreisbahn Kreiensen Osterode hier als Dreigleissystem nach Kreiensen wurde die Drehscheibe jedoch schnell als viel zu umständlich erkannt und schnellstens eine Verbindungskurve gebaut. Die Engländer waren angeblich so bemüht um die Fürstenberger Brücke und die Umgehungskurve Wehrden, weil darauf auch der Erzverkehr aus dem Raum Salzgitter ins Ruhrgebiet rollen sollte, der wiederum Voraussetzung für die Erfüllung von Reparationslieferungen war. Deshalb wurde die Umgehungskurve auch "Engländer-Kurve" genannt.

Die Verbindungskurve wurde 1946 eingleisig zwischen der Haltestelle Amelunxen und der damals noch zweigleisigen Fürstenberger-Weserbrücke, welche ab dem 01.09.1946 wieder befahrbar war, errichtet. Gesichert wurde die Kurve durch insgesamt 6 Signale die durch die neu eingerichteten Abzw. Steinberg und Wildberg bedient wurden.

Nach dem die Corveyer-Weserbrücke 1954 wieder aufgebaut wurde und der Erzverkehr zum Erliegen kam, verlor die Verbindungskurve ihre Bedeutung. Nachdem nur noch wenige Züge die Kurve nutzen, wurde sie am 15.12.1965 stillgelegt und anschließend alle Anlagen abgebaut.

Leider kann ich euch von der Engländer-Kurve keine Bilder bieten, damit dieser Beitrag aber nicht völlig ohne Bilder bleibt, hier noch einige historische Aufnahmen vom Abschnitt Weserbrücke bis zum Bahnhof Wehrden.

Beginnen wollen wir mit einem Foto von 03 1008.

044 389 mit dem 53840 Herzberg - Altenbeken verlässt am 22.05.1976 den Bahnhof Wehrden. Links die Strecke Holzminden - Scherfede.



Dort konnte Rolf Köstner folgende Aufnahmen machen:

216 092 am 24.05.1984 aus Richtung Holzminden kommend mit E 2942 bei der Einfahrt in den Bf Wehrden. Man beachte das in der Felswand erhöht stehende Einfahrsignal. Von links kommt die Strecke von Ottbergen:



216 093 am 22.03.1984 ebenfalls mit E 2942 nur wenige Meter vor diesem Einschnitt:



Nachfolgend noch einige Bilder aus diesem Abschnitt, wobei der Fotograf ungenannt bleiben möchte:



Interessieren würde mich dabei, was für ein Fahrzeug auf diesem Foto zu sehen ist. Schienenmesszug ???



Nchmals der Einschnitt Wehrden mit E 2942.



Einfahrt von N ???? in den Bahnhof Wehrden aus Ottbergen kommend.



Übersicht über die Einfahrt beider Strecken in den Bahnhof Wehrden. Man beachte die gut erkennbare Gleisverbindung zwischen den beiden Strecken.



Zum Abschluss noch ein Foto von Gerd Schütz, der 1985 in Wehrden sehr aktiv war und uns insbesondere für den nächsten Beitrag umfangreiches Bildmaterial liefert.



Für heute solls das erstmal gewesen sein, im nächsten Beitrag gibt es jede Menge Informationen und Bilder zum Bahnhof Wehrden nebst Stellwerken.

Leider habe ich euch mit diesem Teil etwas warten lassen müssen, aber die Wartezeit hat sich aus meiner Sicht gelohnt. Ein großes DANKESCHÖN an dieser Stelle an Gerd Schütz, der insbesondere für diesen Teil der Serie viele Bilder und Informationen beigetragen hat.

Zunächst aber noch zwei Nachträge zum letzten Teil der Serie.

Nachtrag 1 ist eine Übersichtskarte, in der auch die Engländerkurve mit den entsprechenden Abzweigungen eingezeichnet ist.



Nachtrag 2 beschäftigt sich nochmals mit der Drehscheibe, wobei zum Thema Einbaudatum Gerd Schütz noch folgendes gefunden hat:

Zitat:" Vermutlich im Jahr 1942ließ die Deutsche Reichsbahn im Bahnhof Wehrden eine Drehscheibe mit einem Durchmesser von 26m errichten, um im Falle kriegsbedingter Umleitungen die Zuglokomotiven in kürzester Zeit wenden zu können". Quelle "Das große Archiv der deutschen Bahnhöfe" Gera Nova Verlag, Autor: Josef Högemann.

Schade, dass er Högemann selbst dies hier nicht aufklären konnte.


Nun wollen wir uns aber mit dem eigentlichen Bahnhof Wehrden und seinen Stellwerken beschäftigen. Zunächst ein Gleisplan von Gerd Schütz aus dem Jahre 1960:



Der Bahnhof Wehrden war strategisch wichtiger Knotenpunkt zwischen den
Strecken Holzminden - Scherfede und Nordhausen - Altenbeken. Da
es sich bei beiden Strecken um Hauptstrecken handelte, wurde der Bahnhof
kreuzungsfrei mit einem EG in Insellage angelegt. Hier drei Bilder von der Nordseite des EG:







sowie einige Bilder aus dem Innenleben des EG. 1982 sieht das EG zumindest von Innen noch sehr gepflegt aus:







Zur Sicherung der umfangreichen Bahnanlagen wurden im Jahre 1906 zwei mechanische Stellwerke gebaut. Insgesamt gab es in Wehrden sogar 3 Stellwerke, wobei das östliche ("Wof" hieß damals "Wm") sehr wahrscheinlich gleich nach dem Krieg durch die nicht Inbetriebnahme des zweiten Streckengleises zwischen Wehrden und Lauenförde ausser Betrieb genommen wurde.

Stellwerk Ost:



nebst Innenleben:





Stellwerk West:





Es gab zu keinem Zeitpunkt eine direkten Fahrweg von Ottbergen nach
Scherfede bzw. umgekehrt, auch wenn es platztechnisch möglich gewesen
wäre.

Jedoch wurde dieser Fahrweg genutzt, wie der folgende Auschnitt aus der
Bahnhofsfahrordnung von 1964 zeigt.



Der E4610 mit dem schon ungewöhnlichen Laufweg Kreiensen-Holzminden-Ottbergen-Wehrden-Scherfede-Köln benötigte diesen Fahrweg. Für diese Zwecke gab es an der östlichen Seite hinter dem Stellwerk "Wof" ein Ziehgleis parallel zur Strecke nach Lauenförde. Über diese Gleis wurden die Züge auf die Scherfeder Seite umgesetzt. Da die Vorschrift es aber nicht erlaubte besetzte Personenzüge über ungesicherte Fahrstraßen fahren zu lassen, war eigens dafür eine Fahrstrassensicherung dieser Rangierfahrt auf "Wof" installiert.

Seine größte Zeit erlebte der Bahnhof während des zweiten Weltkriegs,
als ihm auch eine erhebliche strategische Bedeutung zukam. Über die zu dieser Zeitvorhanden 26 m Drehscheibe im Bahnhof Wehrden habe ich bereits im letzten Beitrag ausführlich berichtet.

Kurz nach dem zweiten Weltkrieg begann aber auch der Niedergang
des Bahnhofs Wehrdens mit dem Rückbau des zweiten Gleises zwischen Wehrden und Scherfede in den 50´er Jahren. 1960 wurde der Abschnitt Holzminden-Wehrden eingleisig.

In den 60 `er Jahren gab es kaum noch lokalen
Güterverkehr, so dass die umfangreichen Nebengleise kaum noch genutzt
wurden. Der Fahrplan für den Personenverkahr sah 1983/1984 noch folgende Züge vor:



Mit Ablauf des Winterfahrplans 83/84 wurde schließlich der
Personenverkehr zwischen Holzminden und Scherfede eingestellt. Die
verbliebenen Übergaben zwischen Holzminden und Beverungen waren nur noch sporadisch. 1985 schließlich erfolgte zwischen Wehrden und Ottbergen die Umstellung auf eingleisigen Betrieb und damit der Abbau sämtlicher Signale und Weichen sowie die zwei Gleisverbindungen zwischen den beiden Strecken.

Letztendlich wurden vermutlich im Jahre 1985 die Stellwerke und das EG
abgerissen und 1988 sämtliche Personenzughalte eingestellt.

Zum Glück war dies aber nicht das letzte Kapitel des Bahnhofs Wehrden,
sondern seit dem Jahre 2000 (???) halten wieder Reisezüge am Haltepunkt Wehrden, auch wenn dieser heute ein mehr als trostloses Bild bietet.

Von dem einstmals umfangreichen Gleisanlagen, Formsignalen, Stellwerke und dem EG ist heute nur noch ein Durchgangsgleis geblieben. Die zwei
Bahnsteigleise der Strecke Holzminden - Scherfede liegen zwar noch, sind aber nicht mehr auf der Schiene zu erreichen.

Zu guter Letzt noch einige Auszüge aus der Bahnhofsordnung von 1964, für alle die gerne ein wenig in alten Dokumenten schmökern:











Ich denke nun ist es ersteinmal genug für heute. Im nächsten Teil gibt es dann auch wieder Gleise und Schienenfahrzeuge im Bahnhof Wehrden zu sehen.

In eigener Sache möchte ich noch anmerken, dass ich normalerweise auf die gute Lesbarkeit meiner Beiträge achte. In Anbetracht der Arbeit die in diesem Beitrag steckt, war ich nicht mehr bereit, noch entsprechende Änderungen vorzunehmen. Ich hoffe, dies sei verziehen.

Bis zum nächsten Teil .....

Nachdem im letzten Beitrag Gleise und Schienenfahrzeuge etwas kurz gekommen sind, möchte ich diese Lücke am Bahnhof Wehrden noch ein wenig füllen. Zunächst aber nochmals zum Thema außergewöhnliche Laufwege. Hierzu habe ich noch einen Fahrplanauszug aus der Zeit erhalten, als die Brücke zwischen Holzminden und Höxter noch nicht wieder aufgebaut war:



Personenzüge von Ottbergen nach Holzminden verkehrten nun über die Engländer-Kurve, während zwischen Ottbergen und Höxter ein Pendel eingerichtet wurde.

Vielleicht kann ja auch jemand noch etwas zu den außergewöhnlichen Laufleistungen aus dem letzten Teil etwas beitragen. Namentlich ging es um den Zuglauf E 4616 ! Weiß jemand, warum er gewählt wurde, etwa nur, um Höxter anzuschließen?


Desweiteren habe ich noch folgende Rückmeldung zur Drehscheibe erhalten:

Ihre Vermutung, daß die Drehscheibe für Ottbergen bestimmt war, dürfte
richtig sein. Ich kann mich schwach erinnern, daß mein Vater dies mal erwähnte, denn in Börßum, seiner nach Fürstenberg folgender Dienststelle, lag auch weit vom Bw ertfernt eine 26 m - Scheibe, die nie in Betrieb genommen wurde.

Drehscheibe Wehrden ist auch ein gutes Stichwort für diesen Teil. Hier ein Foto des Hallenneubaus, wo vorher die Drehscheibe gestanden hat:



Zu dieser Halle gibt es folgendes zu berichten:

Die Halle wurde 1981 erbaut für die Firma Stürznickel und Hufnagel. Diese
Firma handelte mit Kindermöbeln, die von verschiedenen Firmen hergestellt wurden, insbesondere im ehemaligen Jugoslavien. Die Ware wurde per Schiene an- und abtranspotiert. Es war ein reines Handelsunternehmen. Die Firma gibt es nicht mehr, was heute dort ist, ist mir unbekannt.Das Anschlußgleis ist im Lageplan nicht eingezeichnet, da dieser Plan für die damalige Baugenehmigung benötigt wurde.

Nachfolgend drei weitere Fotos vom Bau und Güterverkehr der Halle:







Den entsprechenden Plan aus dem Jahre 1981 muß ich euch leider vorenthalten, da ich das tif-Format weder umgewandelt noch hochgeladen bekomme. Daher hier nochmals der Plan von 1964.



Nun wollen wir uns aber dem Personenverkehr am Bahnhof Wehrden zuwenden.

Ausfahrt aus Wehrden Richtung Holzminden; Stellwerk West



Auch ein TEE (das ist doch einer, oder?) verirrte sich nach Wehrden an die Nordbahnsteige. Anlaß und Zeitpunkt ist leider nicht bekannt.



Heute sieht es hier so aus:



Nochmals der Starzug der Strecke im Nordteil des Bahnhofs.



Heute dagegen ohne Worte .....



Damals dagegen noch mit EG



Heute (Nordteil)



Im Südteil des Bahnhofs gelang Rolf Köstner diese schöne Aufnahme ...



während heute nur noch ein Durchgangsgleis verblieben ist.



Ausfahrt Wehrden Richtung Scherfede



Und noch ein Foto von Rolf Köstner mit dem Starzug Köln - Braunschweig bei der Einfahrt in den Bahnhof Wehrden. Hier noch vorhanden, eines der beiden Verbindungsgleise zwischen den beiden Hauptbahnen.



@ Rolf: Von wo hast du dieses Foto aufgenommen? Bist du auf einen Baum geklettert???

Das solls nun aber gewesen sein vom Bahnhof Wehrden, im nächsten Teil geht es dann weiter nach Beverungen.

In diesem Teil wollen wir nunmehr den Bahnhof Wehrden verlassen, und uns auf die Reise nach Scherfede begeben. Zur Orientierung zunächst die bereits bekannte Übersichtskarte:



Vorher aber noch ein kleiner Nachtrag. Im letzten Teil habe ich ja bereits erwähnt, dass mir noch ein Gleisplan vom Bahnhof Wehrden aus dem Jahr 1981 vorliegt. Dank Carsten Hölscher kann ich euch diesen nunmehr auch zeigen. Eigentlich handelt es sich mehr um einen Bauplan, der für die Baugenehmigung der im letzten Beitrag gezeigten Halle benötigt wurde. Interessant vor allem, dass hier die alte Drehscheibe eingezeichnet ist, womit auch letzte Zweifel an deren Lage ausgeräumt sein dürften. Ich habe das Bild mit Absicht so groß gelassen, da es lohnt, auch die Einzelheiten zu studieren. Die Modem-User mögen mir verzeien.



Für diejenigen unter euch, die die beiden Gleispläne miteinander vergleichen möchten, stelle ich hier auch nochmals den Gleisplan von 1964 zur Verfügung. Viel Spaß beim suchen .......



Nun verlassen wir Wehrden aber entgültig. Um unser Ziel erreichen zu können, müssen wir zunächst die Strecke nach Lauenförde unterqueren, da der Knotenpunkt Wehrden Kreuzungsfrei ausgestattet wurde.

Ca. 1983 entstand dieses Foto. Deutlich zu erkennen, dass die Strecke auch hier einst zweigleisig geführt wurde.



Heute sieht es an der gleichen Stelle eher trostlos aus.



Zwischen Wehrden und dem Haltepunkt Blankenau führt die Strecke direkt an der Weser auf einem hohen Hang entlang. Äußerst malerisch lag der Haltepunkt Blankenau direkt am Weserufer, kurz bevor die Strecke die Weser verläßt. Der Haltepunkt Blankenau wurde erst in den 50`ern (kennt jemand das genaue Datum) von der DB eingerichtet, um das Angebot im Personenverkehr auf diesem Abschnitt zu verbessern. Auch heute noch lohnt sich hier ein Besuch:



Fast könnte man meinen, jeden Moment fährt ein ETA ein.



Aus diesem Blick sieht das ganze dann doch wieder etwas anders aus.



Hinter Blankenau gab es zu Betriebszeiten einen wunderbaren Fotopunkt, wo Zug, Weser und Weserbrücke auf ein Motiv gebracht werden konnten.





Zum Abschluß noch ein Foto von Rolf Köstner von dieser Stelle.



Damit möchte ich euch nun in euer wohlverdientes Wochenende entlassen. Auf den nächsten Beitrag über Beverungen müßt ihr bis zur nächsten Woche warten.

In diesem Teil der Serie wollen wir uns mit der Stadt Beverungen beschäftigen.

Zunächst zur Orientierung aber die gewohnte Übersichtskarte:



Die Stadt Beverungen war der größte "Anlieger" an der Strecke, der Bahnhof allerdings nie von größerer betrieblicher Bedeutung. Hier zunächst ein Gleisplan, Stand 1964:



Als zumindest im PV bedeutenster Zwischenhalt (betrieblich war Wehrden und evtl. sogar Nörde wesentlich bedeutsamer) erhielt Beverungen ein etwas größeres EG als die restlichen Zwischenbahnhöfe sowie zwei mechanische Stellwerke. Die Gleisanlagen waren allerdings nie wirklich umfangreich. Im Zuge einer Angebotsverbesserung wurde Beverungen erst 1962 Eilzughalt für den E 529/530 Aachen - Braunschweig, Nachfolger des um den Laufweg verkürzten legendären D 29 / 30 Aachen -Berlin. Nach Einstellung des PV im Jahre 1984 und der durchgehenden Güterzüge wurde Beverungen noch einige Jahre von Holzminden aus mit Übergaben angefahren, bevor auch damit Schluss war. Heute ist der Bahnhof Beverungen ein Ort der Trauer ....

Alle historischen Fotos stammen aus der Feder von Rolf Köstner.

Bevor wir uns in den Bahnhofsbereich begeben, beobachten wir einen ETA bei der Ausfahrt aus Beverungen - am Einfahrsignal aus Richtung Wehrden:



Am 25.05.1984 fand eine Überprüfung der Anlagen statt, zudem war der Unkrautvernichtungsunimog von Bayer, der "LEV II" unterwegs. Somit waren am späten vormittag der Zwei-Wege-Unimog "LEV II", ein Skl 53.????, die Bahnmeisterdraisine 12.4707 und 212 140 im Bf Beverungen zu sehen! Aufgabe von 212 140 war es, die auf den Bahnhofsgleisen abgestellten Kessel- und Autotransportwagen aus dem Bahnhof zu ziehen, damit die Überprüfung dieser Gleise vorgenommen werden konnte. Anschließend schob sie die Wagen wieder zurück auf ihren Standplatz.



Heute sieht der Gleisbereich des Bahnhofs Beverungen so aus.



Mit den nachfolgenden Bildern möchte ich euch ein wenig alleine lassen. Ein Kommentar ist hier nicht notwendig, spiegeln sie doch das "Einst" und "Jetzt" in Beverungen besser wider, als Worte dies könnten.















Überreste vom Stellwerk Bs. Weiß jemand, wann das Stellwerk Bn abgerissen wurde. Ich kann mich nicht mehr genau erinnern, meine aber es war nicht mehr vorhanden.







Beverungen hatte aber als "Stadt" nicht nur einen Hauptbahnhof sondern auch den Haltepunkt Beverungen Lindenstraße. Der Haltepunkt wurde im Sommer 1955 von der DB eingerichtet, um das Angebot im Personenverkehr auf diesem Abschnitt zu verbessern.

Blick von der Straßenüberführung auf den HP und in Richtung Scherfede. Mir ist unklar, ob das sichtbare Gebäude in irgendeinem Bezug zur Bahn steht. Kann dies jemand aufklären?



Von der Straßenbrücke gab es einen Zugang mittels Treppe. Dieser wird auch heute noch mittels "Seil" gegen unbefugtes Betreten gesichert.



HP B-Lindenstraße mit Blickrichtung Holzminden.



Damit verlassen wir das Stadtgebiet von Beverungen und begeben uns im nächsten Teil nach Dahlhausen.

Von diesem Abschnitt liegen mir keine historischen Bilder vor. Vielleicht grabt ihr doch nochmals alle in euren Schätzen???

Heute wollen wir uns mit dem Abschnitt von Beverungen bis nach Dahlhausen beschäftigen.

Zunächst die Übersichtskarte:



Beginnen wollen wir unsere Reise am ehemaligen Block Roggental. Weiß jemand, wann die Blockstelle Roggental aufgehoben wurde? Z.B. mit Rückbau des zweiten Gleises?



Hier kommt der Zug durch die Kurve aus Richtung Scherfede am nunmehrigen Schrankenposten vorbei (Foto Rolf Köstner).



Heute ist der Schrankenposten ein wenig verändert. Vermutlich an Privat verkauft, wurde ein Umbau gestartet, der aus welchen Gründen auch immer nicht abgeschlossen wurde.

Interessieren würde mich allerdings auch, warum an dieser Stelle überhaupt Schranken installiert wurden. Zumindest heute handelt es sich um einen normalen Feldweg, der allenfalls von einem Trekker und einigen Wanderern benutzt wird. Kann dies jemand aufklären? Liegt es möglicherweise an der unübersichtlichen Stelle?

Der Ort Roggental war nicht nur Namensgeber der Blockstelle, sondern auch des 3 Km außerhalb des Ortes an der Unterführung der Bundesstraße von Dahlhausen nach Beverungen liegenden Haltepunkts Roggental.



Hier die mittlerweile im letzten November abgerissen Brücke über die Bundesstraße. Im Rücken der HP Roggental.



Kurz hinter dem HP Roggental gibt es auch heute noch diesen kleinen Viadukt.



Der HP Roggental wurde im Herbst 1954 auf dem Planum des mittlerweile abgebauten zweiten Gleises eingerichtet. Kann jemand in Erfahrung bringen, ob er auch bis zur Stillegung des PV im Sommer 1984 bediehnt wurde, oder ob er schon vorzeitig stillgelegt wurde?



Nur 2 Km hinter dem HP Roggental liegt der HP Biesberg am Fuß des wohl gleichnamigen Bergs. Eingerichtet wurde der HP im Sommer 1955. Auch hier stellt sich mir die gleiche Frage wie zum HP Roggental.

Auch Herr Reike liess es sich nicht nehmen, zu diesem Beitrag ein Foto beizusteuern:



216 102 (Bw Kassel) mit dem Eilzug nach Braunschweig nahe dem Hp. Biesberg am 13.04.1976. Das Bahnsteigende vom HP Biesberg ist recht gut zu erkennen. Als Gegenleistung habe ich versprochen, die Zugnummern des Eilzugpaares AC-BS aus dem Winter 1975/ 76 in Erfahrung zu bringen. Wer kann hier helfen? Ich hoffe nicht, dass ich zuviel versprochen habe .....



Heute sieht der Bahnsteig bei weitem nicht mehr so gut gepflegt aus. Aber auch früher dürfte sich das Reiseinteresse an diesem HP sehr in Grenzen gehalten haben.

Etwa an der gleichen Stelle wie auf dem Foto von Herrn Reike befindet sich der Zug auf diesem Foto. Nur das sich der Fotograph in genau der entgegengesetzten Richtung wie Herr Reike befindet. Der Eilzug hat soeben den HP Biesberg auf den Weg nach Scherfede durchfahren.



Womit wir zu dem großen schwarzen Loch in der Serie kommen. Zum Bahnhof Dahlhausen (Kr. Höxter) liegen mir keinerlei Informationen, Bilder und leider auch kein Gleisplan vor. Daher ergeben sich für mich eine Menge Fragen, bei denen ihr mir hoffentlich helfen könnt.

Beginnen wir mit der Einfahrt in den Bahnhof Dahlhausen aus Wehrden kommend:



Links Reste des ehemaligen Hausbahnsteigs, das Gleis 2 wurde bereits verschwenkt. Vorhanden ist heute nur noch das Gleis 2, womit wir bei der ersten Frage wären. Aus dem was heute noch zu erkennen ist, vermute ich, dass Dahlhausen über nur 2 Bahnsteiggleise mit jeweils außen liegenden Bahnsteigen und kein weiteres Durchgangsgleis verfügt hat. Kann dies jemand bestätigen?



Ausfahrt aus Dahlhausen in Richtung Wehrden und nächste Frage. Wann erfolgte der Rückbau in Dahlhausen, vor oder nach Einstellung des PV und war Dahlhausen möglicherweise zuletzt nur noch HP???



Das ehemalige Bahnhofsgelände wurde mittlerweile leider komplett überbaut. Links muss sich der Hausbahnsteig nebst EG und Ladegleisen mit Güterschuppen befunden haben. Weiß jemand wieviele Ladegleise existiert haben? Rechts der überwachsen Bahnsteig von Gleis 2.



Wer weiß denn, ob der links zu sehenden Bahnsteig 2 auch der noch zuletzt genutzte Bahnsteig war. Oder wurde bis zuletzt am Hausbahnsteig gehalten, und der Rückbau erfolgte erst nach Stillegung.



Ein Grund, warum es vom Bahnhof Dahlhausen wenige Fotos gibt, dürften die schwierigen Licht- und die engen Platzverhältnisse gewesen sein. Die Platzverhältnisse dürften auch ausschlaggebend gewesen sein, Bahnsteig 2 doch recht kostspiegelig am Abhang der vom EG abgewandten Seite anzulegen. Fraglich ist, wie der Zugang erfolgte. Von außen erscheint er nicht möglich, so dass eigentlich nur ein Zugang über die Gleise in Frage kommt. Eine Unterführung ist nicht erkennbar und an eine Brücke glaube ich nicht so recht.

Die beiden nächsten Aufnahmen kann ich örtlich nicht genau eingrenzen, sollten aber zwischen Dahlhausen und Borgholz entstanden sein.



Interessant ist dabei der in der Mitte laufende Güterwagen. Bin absolut kein Experte, finde des aber sehr ungewöhnlich. Ob es sich hier tatsächlich um den regulären Eilzug Aachen - Braunschweig handelt?



Wie ihr seht, sind in diesem Teil noch viele Fragen offen. Ich fände es klasse, wenn die Fragen durch eine rege Diskussion noch geklärt werden könnten. Dies ist ja durchaus auch Sinn und Zeck dieses Forums. Also ran an die Tasten.

In diesem Teil der Serie wollen wir uns mit dem Bahnhof Borgholz beschäftigen. Zunächst aber die Übersichtskarte:



Bevor wir den Bahnhof Borgholz erreichen, möchte ich euch drei Bilder von Rolf Köstner kurz vor Toreschluss nicht vorenthalten:

Am 26.05.1984 führt 216 166 den E 2943 bei Borgholz nordwärts, kurz vor der Kreuzung mit der B 241:



216 166 mit E 2942 am 25.05.1984 am Einfahr-Vorsignal des Bf Borgholz:



Hinter Borgholz wird die Bundesstraße gequert. 515 520 und 815 629 als N 5971 auf der Fahrt nach Holzminden



Der Bahnhof Borgholz wurde im Jahre 1884 errichtet. Noch heute dürften die vorhandenen Gleise den ursprünglichen Stand darstellen, sieht man vom Rückbau des zweiten Streckengleises und den damit einhergehenden Veränderungen einmal ab. Lediglich die Brücke am Bahnhof wurde mittlerweile als Engpass für den Autoverkehr abgerissen.

Auf dem von Gerd Schütz wieder zur Verfügung gestellten Gleisplan lässt sich das Planum des zweiten Gleises noch gut erkennen. Der Gleisplan ist auch heute noch der aktuelle Stand der Gleise in Borgholz.



Die Bedeutung dieser einstigen Hauptstrecke und auch des Bahnhofs Borgholz lässt sich am Besten damit verdeutlichen, dass vor dem 2. Weltkrieg teilweise bis zu 240 Züge innerhalb von 24 Stunden den Bahnhof passiert haben.

Ein Besuch des Bahnhofs ist nicht nur wegen des dortigen Museums unbedingt empfehlenswert. Der Besitzer, der bis zur Stillegung hier als FdL dienst tat, hat das Gebäude von Außen wunderschön in den Ursprungszustand von 1884 versetzt.



Innen ist es im Stil der 20´er Jahre gehalten, wobei das dort vorhanden Einheitsstellwerk von 1920 (eines der ersten überhaupt) sicherlich ein Highlight ist.



In der Chronik der Geschichte zum Bahnhof Borgholz wird der letzte Dampfzug mit Sommer 1976 und der letzte Reisezug mit dem 02.06.1984 um 16.45 Uhr angegeben. Dies irritiert mich etwas, da bekanntermaßen in der letzten Fahrplanperiode nur noch ein frühmorgendliches Alibizugpaar verkehrte und der nachmittägliche Eilzug in Borgholz nicht hielt. Netterweise hat der Feldbahner einen Kursbuchauszug von der vorletzten Periode zur Verfügung gestellt.



Sofern sich an den Zeiten des Eilzugs nichts geändert hat, könnte es sich tatsächlich um den E 2942 von Braunschweig nach Köln gehandelt haben, der außerplanmäßig in Borgholz hielt. Oder gab es hier doch einen planmäßigen Halt zuletzt. Wäre klasse, wenn dies jemand aufklären könnte.

Mit außerplanmäßigen Halten hat man in Borgholz jedenfalls Erfahrung, nachdem am 09.09.1907 der deutsche Kaiser Wilhelm II mit einem russischen Gast ausstieg, um von dort zu einem Kaisermanöver zu reiten.

Am 25.05.1984 konnte in Borgholz noch 515 520 und 815 629 als N 5971
angetroffen werden.



Trotz des Museums und der vorbildlichen Erhalts des EG, gehen die Spuren der Zeit und der Stillegung natürlich nicht vollständig an Borgholz vorbei.



Nochmals 515 520 und 815 629 als N 5971



Mit den restlichen Bildern vom Einst und Jetzt aus Borgholz möchte ich euch allein lassen, damit ihr in Gedanken schwelgen könnt, was hier hätte sein können .......





















In der nächsten Folge geht es dann weiter bis nach Eissen.

Carsten


Abschließend hier noch eine Bitte von Hauke Engel, die ich weitergeben möchte:

Das Teilstück der Strecke Borgholz-Eissen soll befahrbar gehalten werden um eventuell mal mit einem Sonderzug eines beliebigen Vereins auf der Strecke zu fahren und um dem Verein "Erlebnisbahn Warburger Börde" deren Draisinenverkehr zu ermöglichen. Mein Ziel ist die Streckeninstandhaltung.

Ich versuche zwei Donnerbüchsen und weiteres historisches Wagenmaterial zu bekommen und einen Verein zu gründen um Museumsverkehr auf der Strecke aufzuziehen. Ich denke, das Publicity jetzt ganz wichtig ist, die Strecke gerät auch in der Bevölkerung hier langsam aber sicher in Vergessenheit.

Aber es wäre toll, wenn sich genug Leute finden würden um einen Verein zur Durchführung eines Museumsbetriebes zu gründen.

Wer Interesse an der Mitarbeit und an einer Erhaltung des Abschnitts Borgholz-Scherfede, können sich gerne bei mir unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! zwecks Mitarbeit melden können.

Arbeitseinsätze sind gewöhnlich jeden Samstag bei gutem Wetter. Vor allem Vegetationsschnitt wird betrieben.

Zur Zeit bin ich leider fast immer alleine auf dem Klv 53 auf der Strecke unterwegs, und das ist aus Sicherheitsgründen nicht besonders toll. Deshalb suche ich dringend Unterstützung.

Du könntest aber auch gerne mal erwähnen, dass die Museumssaison ab dem WE wieder eröffnet ist und auf www.museumsbahnhof.de verweisen.

Bevor wir uns auf den nächsten Streckenabschnitt zum Bahnhof Eissen begeben, noch ein Nachtrag zum Bahnhof Borgholz.

Der Sohn des langjährigen FdL in Borgholz und Begründer des dortigen Museums hat nochmals die angezweifelte Zahl von 240 Zügen in 24 Stunden bestätigt. Diese Zahl wurde nicht nur von seinem Vater sondern auch noch aus anderen Quellen mündlich bestätigt. Wie Gerd Schütz in seinen Quellen treffenderweise anmerkte, war dies mit den Blockabständen in jeweils ca. 5 Km auf einer zweigleisigen Hauptstrecke durchaus möglich. Auch wurde der Verkehr nicht gänzlich über Scherfede sondern auch über die zweigleisige Verbindungskurve in Nörde geführt. Aus welchem Jahr genau die Angabe stammt, ist wohl nicht mehr nachvollziehbar, es soll jedenfalls vor dem 2. WK gewesen sein.

Auch das Problem mit dem letzten Halt in Borgholz wurde geklärt. Der Eilzug nach Köln hielt am letzten Tag außerplanmäßig in Borgholz, wobei in Borgholz letzmalig ca. 350 Fahrkgäste einstiegen.

Nun aber wie gehabt zu unserer Übersichtskarte:



Nächster Haltepunkt nach Borgholz war Natzungen. Das wohl ungewöhnlichste an diesem HP war, dass er fast genau am Km 300 der Strecke lag. Eingerichtet wurde er wohl zwischen 1954 und 1956. Wie die meisten HP wurde er bereits vor dem Ende des PV 1984 aufgelassen. Kann jemand die genauen Daten ergänzen?



Als einziger HP erhielt Natzungen zwei Bahnsteige, um den sich dazwischen befinden HP nicht durch ein "Durchrutschen" zu gefährden. Die ebenfalls an einem Bahnübergang liegenden HP Engar und Boffzen erhielten dagegen nur einen Bahnsteig, weil die dortigen Bahnübergänge durch Schranken gesichert waren. Kann dies jemand bestätigen?



Interessant finde ich dieses, wohl erst nach der Auflassung, angebrachte Schild. In Natzungen existierte m.E. kein Gleisanschluß oder galt das Schild noch für Borgholz. Ich lass mich gern eines besseren belehren.



HP Natzungen, Blickrichtung Scherfede



Zwischen Natzungen und Schweckhausen wurde vermutlich noch recht spät in diese Brücke über die Landstraße investiert. Im Hintergrund am Haus der HP, links der Ort Natzungen.



Vom "Aggertaler" stammt dieses Foto von der bereits angesprochenen Sonderfahrt (nochmals sorry!) vor der Kulisse von Natzungen.



Schweckhausen war lange bevor überhaupt über einen HP nachgedacht wurde bereits Blockstelle. Die Lage ist allerdings etwas seltsam, liegt sie doch lediglich 2 Km vom Bahnhof Eissen entfernt. Kann dies jemand erklären? Das ehemalige Haus wird heute von Privat bewohnt und dem dortigen Hund sollte man nicht zu nahe kommen.



Warum man in Schweckhausen lange nach Stillegung der Blockstelle einen HP eingerichtet hat, ist mir ein Rätsel. In Schweckhausen existieren eigentlich nur Wiesen und Felder sowie ein Bahnsteig an der exKBS249. Der Ort liegt ca. 3 Km entfernt und ist nur auf einem Feldweg zu erreichen. Wahrscheinlich enthielt der Aufhebungsvertrag mit dem Blockstellenwärter (hießen die so?) eine entsprechende Vereinbarung.

Eingerichtet wurde der HP vermutlich Mitte der 50`er; 1967/68 hielten dort bereits keine Züge mehr. Kennt jemand das genaue Datum der Auflassung??? War dies vielleicht der HP mit der kürzesten Haltbarkeitsdauer in der Geschichte der DB?

[img]

Kommen wir nun zum Bahnhof Eissen.

Zunächst ein Gleisplan von Gerd Schütz aus dem Jahr 1977. Schon bei betrachten des Gleisplans fällt die große Freifläche gegenüber der EG-Seite auf. Hier muß mal mehr gewesen sein .....



Zur Gewissheit wird diese Erkenntnis vor Ort. Der weit vom EG entfernt stehende Km-Stein zeugt von einst umfangreicheren Gleisanlagen. Wann der Rückbau erfolgte (mit Abbau des zweiten Gleises?) ist unbekannt, vielleicht kann dies ja noch jemand ergänzen.



Besonders gefreut habe ich mich, dass Herr Gregor Meier aus Eissen meinem Aufruf nach Bildern aus Eissen gefolgt ist. Dazu weiß er auch folgendes zu berichten:

Ich habe die Bilder als damals 11jähriger Junge gemacht. In den Schulferien
habe ich mich morgens oft am Bahnhof an die Gleise gestellt und auf die Köf
aus Scherfede bzw. Warburg gewartet, die Nörde(Papierfabrik)und die
Kornhäuser Eissen und Borgholz bedient hatte. Zeitweise standen am Kornhaus in Eissen 1992 noch bis zu 30 Waggons. Zweimal durfte ich sogar vorne in der Köf von Eissen bis nach Borgholz mitfahren, was für mich damals als kleiner Junge natürlich ein absolut tolles Ereignis war.

Die folgenden historischen Bilder sind mit einer Ausnahme alle von Herrn Meier. Die folgende Gegenüberstellung von Einst/Jetzt möchte ich nicht weiter kommentieren. Der letzte planmäßige Güterzug auf den Bildern verkehrte am 25.09.1992. Der Sonderzug verkehrte ebenfalls im Jahr 1992.























Soviel für heute. Freitag geht es dann weiter nach Nörde.

Teil 14 wird sich heute überwiegend mit dem ehemaligen Kreuzungsbahnhof Nörde beschäftigen. Zunächst aber für alle Neueinsteiger die gewohnte Übersichtskarte:



Bevor wir den Bahnhof Nörde erreichen, müssen wir uns noch kurz mit dem zwischen 1954 und 1956 eingerichteten HP Engar beschäftigen. Auch der HP Engar wurde wie fast alle nachträglich eingerichteten HP bereits vor der Stillegung des PV aufgelasssen. Das genaue Datum fehlt mir leider, aber ich bin sicher, dass Alberto wieder hilfreich sein wird.

In Engar wurde, obwohl auch an einem Bahnübergang gelegen, nur ein Bahnsteig eingerichtet, obwohl gegenüber auch genug Platz gewesen wäre. Warum also nur ein Bahnsteig? Der einzige Grund der mir auffällt, ist dass dieser Bahnübergang wesentlich stärker frequentiert gewesen sein dürfte und von daher möglicherweise zu PV-Zeiten mit Schranken gesichert war. Kann dies jemand bestätigen bzw. dementieren? Ein Schild wie in Natzungen fehlt hier gänzlich.



HP Engar, Blickrichtung Scherfede



HP Engar, Blickrichtung Wehrden



Kommen wir nun zum ehemaligen Kreuzungsbahnhof Nörde zu dem mir leider nur wenige Informationen vorliegen.

Zunächst wollen wir den Gleisplan von Gerd Schütz aus dem Jahr 1977 betrachten. Zu diesem Zeitpunkt war Nörde bereits lediglich HP an der Strecke Holzminden - Scherfede mit Gleisanschluss an die Firma Warburger Wellpappe.



Der Gleisplan spiegelt auch heute noch den aktuellen Stand der Gleisanlagen in Nörde wieder. Das ehemalige EG ist bereits nicht mehr vorhanden und befand sich auf der freien Fläche oberhalb der Warburger Strecke und rechts von der Scherfeder Strecke. Auch die freiflächen der ehemaligen Bahnsteige der Warburger Strecke sind noch zu erkennen. Die einstige zweigleisige Verbindungskurve von Altenbeken nach Wehrden ist bereits zu einem Anschlußgleis degradiert worden. Der Zugang zum Gleis zwei der Scherfeder Strecke erfolgte einst über die Brücke der Warburger Strecke. Mehr Informationen liegen mir leider nicht vor.

Interessant wäre die Klärung folgender Fragen:

1) Wann wurde der Bahnhof Nörde an der Warburger Strecke aufgelassen!

2) Wann wurde das EG abgerissen?

3) Gab es ausser der Verbindungskurve weitere Nebengleise in Nörde?

4) Wie erfolgte der Zugang vom EG zum Gleis 2 nach Warburg?

Wäre toll, wenn jemand Antworten hierzu hätte.

Der ehemalige Bahnhof Nörde 2004. Links oberhalb befand sich das EG, rechts die Verbindungskurve.



Im Winterfahrplan 1983/84 verkehrte, wie schon in den Fahrplanperioden zuvor, lediglich noch das allseits bekannte Alibi-Zugpaar. Und das zu einer Zeit, die nahezu indiskutabel war. Um 5.28 Uhr verließ der Zug Holzminden, um Scherfede um 6.50 Uhr zu erreichen. Zurück ging es dort um 7.08 Uhr, Holzminden war um 8.08 Uhr erreicht. Den Rest des Tages gab es dann noch das mit 216 bespannte Eilzugpaar zu sehen.

Am 25.05.1984 war das Wetter nicht allzu berauschend. Entweder war es neblig-trüb und dementsprechend noch etwas arg dunkel, oder aber die Sonne war durch den Nebel zwar zu erahnen, aber dafür war es eben - nebelig. So waren die ersten Fotos von der Fuhre erst kurz vor Scherfede möglich. Bei Nörde kreuzte die damalige KBS 249 die Strecke Hamm - Altenbeken - Kassel.

Hier der Nachschuss auf den Triebwagen. Im Hintergrund ist die Brücke der Strecke A-Beken - Kassel zu erkennen, rechts wieder die Verbindungskurve:
(Text und Foto Rolf Köstner)



Ausfahrt aus Nörde Richtung Wehrden.



515 520 und 815 629 als N 5971 kurz vor der Unterfahrung der Strecke Altenbeken - Kassel. Links sind die Gleise der Verbindungskurve zu sehen. Ob diese überhaupt noch genutzt wurden? (Text und Foto Rolf Köstner)



Um die Frage von Rolf zu beantworten, m.W.n. wurde die Verbindungskurve noch bis 1992 als Anschlussgleis benutzt. Die Weichen in der Warburger Strecke waren 1977 bereits nicht mehr vorhanden.

HP Nörde Blickrichtung Scherfede. Über die Brücke erolgte früher auch der Zugang zum links noch gut erkennenden Bahnsteig 2.



Besonders Interessant am Bahnhof Nörde ist die Geschichte der Verbindungskurve. Eigentlich war beim Bau der Strecke keine Verbindungskurve vorgesehen. Bei der beim Bau angelegten Kurve handelte es sich um ein reines Baugleis, welches nach Fertigstellung der Strecke sofort wieder abgebaut wurde. Der zunehmenden Starke Güterverkehr machte ab 1907 ein zweites Streckengleis notwendig. Mittlerweile erkannte man auch die Bedeutung der Strecke als Umleiterstrecke ausgelöst insbesondere durch den 1905 erfolgten Einsturz des Altenbekener Tunnels. Zu diesem Zweck wurde das ehemalige Baugleis rasch wieder aufgebaut und zwar direkt zweigleisig.

Belegt ist, dass die Nörder-Kurve auch bei späteren Betriebsstörungen noch oft genutzt worden ist. Offen ist leider, wann genau das letzte Mal ein Zug diese Kurve genutzt hat und wann die Weichen aus der Warburger Strecke ausgebaut worden sind. Um eine Ergänzung dieser Daten wäre mir sehr gelegen ........



Bis 1992 wurde die Kurve noch als Anschlussgleis benutzt, seitdem liegt sie still.



Aufgang von Bahnsteig 1 zum ehemaligen EG.



Aufgang vom Bahnsteig 2 zum Verbindungsdreieck. Von dort wurde die Brücke der Warburger Strecke genutzt, um zum EG zu gelangen.



HP Nörde, Blickrichtung Wehrden



Ausfahrt aus Nörde Richtung Scherfede mit Kreuzungsbauwerk



Zwischen Nörde und Scherfede gibt es noch einen beschrankten Bahnübergang, von dem ich leider keine aktuellen Fotos habe. Der "Aggertaler hat mir aber freundlicherweise diese beiden Fotos einer Sonderfahrt zur Verfügung gestellt.





Damit ist der vorletzte Teil der Serie geschafft. Der letzte Teil folgt in der nächsten Woche. So schön wie es war, aber irgendwie bin ich doch froh, wenn das Ende erreicht ist.

Auch den letzten Teil dieser Serie (Uff!) möchte ich noch mit einem kleinen Nachtrag zu Nörde beginnen:

Netterweise habe ich noch ein Bild der wohl allerletzten Fahrt im Abschnitt Scherfede - Holzminden, aufgenommen / durchgeführt im November 2004 (!) am Kreuzungsbauwerk in Nörde.



Ziel der Fahrt war eine Inspektionsfahrt bis Nörde, durchgeführt mit der für Schneepflugzwecke vorgehaltenen 218 aus Bestwig.

Im überigen ist die Strecke Scherfede - Holzminden (außer Weserbrücke) stillgelegt, zum Schluß wurde das Gleis Scherfede - Nörde als Bahnhofsgleis von Scherfede aus betrieben. Güterverkehr war wohl noch sporadisch noch bis 2000/2001. Anfragen gab es in letzter Zeit jedoch leider keine mehr.

Für diesen Teil der Serie habe ich auch nochmals die Übersichtskarte herausgesucht, auf der auch die zweigleisige Verbindungskurve in Nörde eingezeichnet ist:

[/img]

Nun wollen wir uns abschließend mit dem Bahnhof Scherfede beschäftigen.

Zunächst ein Gleisplan von Gerd Schütz aus dem Jahr 1974. Alle Modem-User bitte ich um Verständnis für die Größe, aber es bringt nur dann etwas, wenn auch die Details einigermaßen lesbar sind.



Im Gegensatz zum noch völlig intakten aber überdimensionierten Bahnhof Holzminden gleicht Scherfede mit seinem einst stattlichen EG, BW und zahllosen Rangiergleisen einem einzigen Trauerspiel. Zwar wurde der größte Teil der Schotterwüste mittlerweil überbaut, der Gesamteindruck wird dadurch aber nicht besser.

By the way, mir ist es nicht gelungen, irgendwelche Informationen zum Bahnbetriebswerk Scherfede aufzutreiben. Es wäre toll, wenn ihr hier alles zum Besten geben würdet, was ihr hierzu auftreiben könnt!!!


Auch der "Aggertaler" hat mir wiederzwei wunderschöne Aufnahmen aus Scherfede von seiner Sonderfahrt zukommen lassen. Zunächst das auch heute noch vorhandene Einfahrtsignal von Scherfede.....



sowie bei der Ausfahrt aus Scherfede Richtung Holzminden. Zu diesem Zeitpunkt war der Bahnhof Scherfede allerdings schon arg gerupft und das EG längst abgerissen.



Aufnahmen vom EG in Scherfede existieren wohl nur sehr wenige. Hier dennoch zumindest eine Aufnahme vom Hausbahnsteig aus.



Heute wächst an der gleichen Stelle ein ungepflegter Urwald. Das Hausbahnsteiggleis ist ebenfalls bereits entfernt worden.



EG Scherfede von der Straßenseite aus.



Neben dem Hausbahnsteig besaß Scherfede einen Inselbahnsteig. Wie der Zugang zum Inselbahnsteig erfolgte ist mir unklar. Der Inselbahnsteig ist auch heute noch fast unverändert vorhanden, und von einer ehemaligen Unterführung ist aber nichts zu erkennen, so dass der Zugang vermutlich über die Gleise 1 und 2 erfolgte, was ich für einen Bahnhof wie Scherfede allerdings sehr ungewöhnlich finde. Vielleicht kann das noch jemand klären?

Foto Gerd Schütz



Inselbahnsteig Scherfede; Blickrichtung Holzminden



Inselbahnsteig Scherfede; Blickrichtung Holzminden mit Stellwerk



Heute erfolgt der Zugang zum Inselbahnsteig vom Stellwerk aus. Statt EG mit Telefonzelle ein moderner Service-Point.



Das alte Stationsschild wurde für den neuen Zugang geopfert . Foto Gerd Schütz



Stellwerk an der Ausfahrt Warburg/Holzminden Foto Gerd Schütz



Innenansicht Foto Gerd Schütz



Zumindest an dem Stellwerk ist die Zeit fast spurlos vorübergegangen. Ansonsten ist der Bahnhof Scherfede gegenüber 1974 wohl kaum noch wieder zu erkennen.



Ausfahrt aus Scherfede Richtung Ruhrgebiet



Das Stellwerk an dieser Ausfahrt ....



ist heute wunderschön restauriert und wird privat genutzt.



Abschließend nochmals ein Blick zurück auf den Bahnhof Scherfede. Nur ungefähr kann man an der Schotterwüste die einstige Größe dieses Bahnhofs erahnen. Foto Gerd Schütz



Damit wäre die Reise von Holzminden nach Scherfede vorerst beendet. Es wird allerdings noch mindestens einen Nachtrag zur Engländer-Kurve geben, mit etwas Glück auch noch etwas zur Drehscheibe.

Womit ich nicht gerechnet hätte, ist dass das Interesse an dieser Strecke so immens ist. Um nur mal eine Zahl zu nennen, ich habe im Verlauf dieser Serie ca. 250 Mail im direkten Zusammenhang zu dieser Serie geschrieben und Empfangen. Zwischendurch hatte ich schon ein wenig das Gefühl, die Sache wächst mir über den Kopf. Daher auch nochmals ein dickes Sorry, das nicht immer alles perfekt geklappt hat (falsche Fotos oder Daten) und auch nochmals Verständnis dafür, dass ich nicht alle erhaltenen Fotos auch einstellen konnte.

Ein ganz dickes Dankeschön an alle, die mich mit Texten und Fotos so wunderbar unterstützt haben.

Gerd Schütz und Helmut Reike haben im Nachgang zu den Hauptbeiträgen noch Bilder eingestellt, die mir nochmals einen eigenen Beitrag wert waren, da sie ansonsten den Meisten verborgen bleiben. Alle die die Schnauze voll haben kann ich aber beruhigen, das wird es dann wohl gewesen sein. Evtl. kommt noch etwas zur Drehscheibe Wehrden, das ist aber sehr ungewiss.


Gleisplan 1932 Gerd Schütz



Im Vergleich dazu nochmals Gleisplan 1974 Gerd Schütz



4 wunderbare Fotos von Helmut Reike aus Scherfede. Damit ist auch klar, dass der Zugang zum Mittelbahnsteig über die Gleise erfolgte, was mich bei der früheren Zugdichte doch recht verwundert.